In diesem Blog Artikel beschreibe ich folgendes:
- Warum Angst uns krank macht
- Wie wir Angst als Wegweiser benutzen können
- Wie du in 8 Schritten deine Ängste überwinden kannst
Wir haben alle Ängste, keine ist davon befreit. Selbst Menschen, die sehr viel daran gearbeitet haben, sei es durch eigene Prozesse oder durch Hilfe von außen in Form von therapeutischen Begleitung, haben mal Angst, machen sich Sorgen.
Und das ist auch richtig so, denn der Mensch in seinem Ursprung ist Sammler und Jäger. Früher ging es nur um Leib und Leben. Wenn wir in Gefahr waren, ging es immer um Kampf oder Flucht, wenn dieses nicht möglich war, um Erstarrung und Unterwerfung. Um solche Situationen zu überstehen, ist der Urmensch in Alarmbereitschaft übergegangen. Das Blut floss schneller in seinen Beinen, damit er schneller wegkam, (Herzklopfen), die Bronchien erweiterten sich, damit er schneller laufen konnte, sein Immunkompetenz erhöht sich kurzfristig, damit er richtig für den Kampf oder der Flucht vorbereitet war.
Heutzutage haben wir kein Großen Bären mehr vor der Höhle.
Wir haben drohende Arbeitslosigkeit, einen übermächtigen Virus, Ehebetrug, Trennungsangst, Bindungsangst. Bei vielen Menschen ist die Angst ein ständiger Begleiter, der sich dann in der Folge als Panik, Panikattacken, Phobien oder generalisierte Angst zeigt. Diese Menschen stehen mit Angst auf und gehen mit Angst wieder schlafen.
Weiterhin zeigt meine mehrjährige Praxiserfahrung, dass Angst auch häufig nicht als Angst, sondern als ein Gefühl von Vakuum oder einer Form von Gefühlsleere empfunden wird, und selbst bei Menschen auftritt, die im Außen in der Fülle stehen: beruflich, familiär, finanziell.
Aber Angst macht krank….
weil wenn wir heutzutage Angstgefühle haben und wir meinen in Gefahr zu sein, schaltet der Körper genauso wie zu Urzeiten auf Alarmbereitschaft. Wir haben die gleichen Symptome als wenn der große Bär vor uns steht. Deshalb haben wir Herzklopfen und feuchte Hände, einen trockenen Mund und die Bronchien erweitern sich. Unsere Immunkompetenz erhöht sich kurzfristig aber gleichzeitig wird sie langfristig vermindert. Wenn wir nicht in der Lage sind diese ständige Angst- und Stresszustände zu unterbrechen oder zu vermindern und dieser Zustand sich über einen längeren Zeitraum anhält, können Folgen auf der körperlichen, der kognitiven und der emotionalen Ebene stattfinden.
Angst kann jedoch ein guter Wegweiser sein
Ich möchte dir heute zeigen, wie du deine ständigen Gefühle von Angst nutzen kannst um bedeutungsvolle Änderungen in deinem Leben herbeizuführen, denn deine Ängste können gute Wegweiser sein, wenn du sie richtig zu deuten weiß. Glück, Freude und Freiheit kann jeder erwerben und unser Leben muss nicht durch Angst oder ein Gefühl der Leere behaftet sein.
Wie überwinde ich meine Ängste
Schritt 1- Ich konfrontiere meine Ängste:
Wir haben schon als Kinder gelernt unsere Ängste runterzuschlucken, sie nicht anzuschauen, sie zu kompensieren. Viele Menschen vermeiden ihre Angstgefühle in dem sie in Kompensationsstrategien hineingehen. Fluchtmechanismen wie übermäßigen Gebrauch von Alkohol, Rauchen, Medikamente, Essen, Shoppen und Konsum sind alle Strategien, die wir uns ausdenken, um uns unserer Angst nicht stellen zu müssen. Gelernt in der Kindheit, helfen sie uns heute als Erwachsene nicht mehr, weil sie nur Schutzstrategien waren, um dich als Kind zu schützen. Es ist vielleicht Zeit zu lernen was uns dient und was nicht.
Praktisch kann dies erfolgen in dem du alle Ängste, einfach aufschreibst. Mache eine Liste. Konfrontiere deine Ängste, gehe aus deinem gewohnten Muster heraus. Du darfst Angst haben, denn du bist nicht schwach oder klein.
Schritt 2 – Welche dieser Ängste halten dich zurück?
Wenn du deine Liste jetzt anschaust, was haben die Ängste für Auswirkungen auf dein Leben? Wie verhindern dir deine Ängste und sind dafür verantwortlich, dass du nicht das Leben lebst, das du gerne hättest.
Wenn es uns gelingt, jene Ängste, die uns sinnvoll (auch heute noch) vor etwas warnen, von jenen Ängsten zu unterscheiden, die uns am Fortschreiten in ein reiches Leben hindern, haben wir greifbare Ansatzpunkte. Dann geht es, sich den Ängsten zu stellen und sie zu überwinden.
Schritt 3 – Wir unterscheiden, ob wir heutzutage tatsächlich in Gefahr sind oder nicht.
Wie machen wir das? Was beeinflusst uns? Warum haben manche Menschen Existenzängste, wenn sie offensichtlich genug Geld auf ihrem Konto haben. Warum hat eine Ehefrau Eifersuchtsgefühle, wenn ihr Partner sie nicht betrügt.
Das hängt mit unserer Wahrnehmung zusammen. Jede von uns hat eine andere Wahrnehmung von einer Situation, einer Person und generell das was im Leben passiert.
Alle Ängste und negative Gefühle, alle Probleme, die du im Leben hast, haben etwas mit deiner inneren Einstellung zu tun. Deine innere Einstellung bestimmt maßgeblich wie du die Welt erlebst. Unsere subjektive Bewertung aller Situationen bis hin zur Krisen hat einen hohen Einfluss darauf, wie wir diese meistern und daran wachsen oder ob wir darin brechen.
Unsere Wahrnehmung wird beeinflusst hauptsächlich von unseren Glaubenssätzen, die wir wiederrum meistens in die Kindheit erlernt haben. Ein Glaubenssatz ist eine tiefe, oft häufig unbewusste Überzeugung über uns selbst, das Miteinander und die Welt. Die meisten Glaubenssätze entstehen in den ersten Lebensjahren. Von unserer Geburt bis zu unserem sechsten Lebensjahr bildet sich nämlich unsere Gehirnstruktur aus. Deswegen sind Glaubenssätze, die wir aus der ersten Zeit in unserer Kernfamilie mitnehmen, besonders prägend.
Sie spuren sich tief in unser Gehirn ein und bleiben häufig unbewusst. Die meisten Menschen tragen sowohl positive als auch negative Glaubenssätze in sich. Deshalb ist unsere Wahrnehmung nur eine Interpretation und eine bestimmte Bewertung der Welt. Wir sehnen uns alle danach angenommen und geliebt zu werden. Im Idealfall entwickeln wir während unserer Kindheit das notwendige Selbst- und Urvertrauen, das uns als Erwachsene durchs Leben trägt. Doch die Kränkungen, Verletzungen und Ängste, die wir als Kinder erfahren haben, prägen uns bis in das Erwachsenalter und haben einen starken Einfluss auf unser gesamtes Beziehungsleben.
Schritt 4 – Lernen deine Glaubenssätze zu erkennen
Was sind deine negativen und positiven Glaubenssätze? Was fällt dir spontan ein?
Hier ein paar sehr weitverbreitete negativen Glaubensätze:
- Ich falle allen zur Last.
- Ich bin klein. / Ich genüge nicht.
- Ich werde nicht gesehen.
- Ich bin hässlich.
- Ich werde nicht geliebt.
- Ich bin wertlos und so weiter und so weiter.
Schritt 5 – Lerne deine negativen Glaubenssätze ins Positive umzudrehen.
Durch innere Kind Arbeit, ist es möglich deine negativen Glaubenssätze in positive umzudrehen, damit dein Erwachsen-Ich, dein klarer Verstand und dein wichtigster Gehilfe zur Reflexion und Problemlösung sich mehr und mehr stärken kann.
Schritt 6 – Sei bereit deine Gefühle zu benennen
Um unsere Ängste los zu werden, müssen wir erst die Angst identifizieren. Wir müssen erstmal lernen unsere Gefühle zu benennen.
Was spürst du? Bist du gerade eifersüchtig, spürst du ein Gefühl von Konkurrenz, von Neid oder Missgunst. Bist du gestresst, weil du nicht nein sagen kannst und keine Grenzen aufstellst. Was fühlst du?
Hier gehört eine Portion Ehrlichkeit an erster Stelle. Denn oft schämen wir uns, dass wir so toxische Gefühle haben. Also wir lernen hinzuschauen und genau zu spüren, was mit uns los ist. Wir hören auf alle andere für unsere Probleme Schuld machen zu wollen. Denn dieser Weg führt immer in eine Sackgasse hinein. Wir lernen zu akzeptieren, dass unsere Gefühle immer was mit uns zu tun haben. Wir lernen zu akzeptieren, dass jedes Problem was mit uns zu tun hat, und nicht (nur) von außen oder von anderen bestimmt wird.
Also was will mir mein Neid, Eifersucht usw. sagen und zeigen? Mit welchen Glaubensätze hängt das zusammen? Haben ich immer das Gefühl gehabt an 2. Stelle zu sein?
Als nächstes ist es wichtig zu wissen, dass hinter jedem toxischem Gefühl Angst steht. Angst vor Mangel, Angst zu verlieren, Angst ohne Liebe zu stehen. Liebe und Vertrauen, Frieden und Freude sind auf der anderen Seite immer erfrischend, wohlwollend, inspirierend. Alles was sich nicht so anfühlt, ist der Angst zuzuordnen.
Schritt 7 – Erlerne Vertrauen
- Jeder kann Vertrauen lernen: wir fangen an, in dem wir mehr davon tun, was schon funktioniert. Weiterhin entscheiden wir uns einfach für das Vertrauen und gegen die Angst. Wir entscheiden uns Verantwortung für uns und unsere Gefühle zu übernehmen und kommen immer mehr und mehr aus der Opferrolle. Niemand kann dich kränken außer du selbst. Jemand kann dir einen Schuh hinstellen aber ob du ihn anziehst, entscheidest du!
- Übernimm erst die Verantwortung für Deine Gefühle und nicht so sehr die Verantwortung für die Gefühle des Anderen.
- Entscheide dich gegen Einsamkeit, Sorge, Unfreundlichkeit, Schuldgefühl, Konflikt. Entscheide dich stattdessen für das Einverstanden sein mit dem was ist (Frieden).
- Überprüfe alle Gefühle, überprüfe alle Gedanken. Lerne zu reflektieren: Warum bin ich gerade eifersüchtig? Was steht gerade hinter meiner Wut? Warum fühle ich mich traurig?
- Was kann ich aus jeder Situation lernen? Und vor allem ganz wichtig: Was hat das mit mir zu tun? Was ist mein Anteil an der Situation? Und vor allem, was will mir meine Angst, Eifersucht oder Neid zeigen?
- Manchmal führt unsere Angst und andere negativen Emotionen, wenn wir nicht darauf reagieren in psychosomatischen Krankheiten. Lerne auch auf die Signale der Körper zu hören und zu reagieren.
Wir haben oft keine Wahl, was wir erleben, aber wir haben alle die Wahl, wie wir auf das schauen und wie wir das erleben.
Schritt 8 – Lerne deine Ressourcen zu nutzen
Wo Angst ist entsteht Stress. Jedoch können wir auch lernen, unsere Ressourcen aufzubauen, durch
- Positiv denken – anders denken, wenn wir nicht mehr leiden wollen
- Annehmen was ist – in diesem Stau wollte ich schon immer stehen
- Wahrnehmen ohne Bewertung üben!
- Lachen
- Perfektionismus abbauen
- Vergangenheit und Zukunft loslassen, im Hier und Jetzt sein
- Prüfen, warum wir etwas tun und für wen
- Zeitmanagement – Weg vom Multitasking, nur eine Sache auf Einmal
- Sorge für Ausgleich und Balance und genügend Ruhezeiten
- Entspannungstechnik erlernen
- Meditieren
- Achtsamkeit üben – sei im Moment
- Eine klare Entscheidung gegen Stress treffen und deinen Geist trainieren
- Ehrlich sein zu dir selber
Lerne dich zu ermächtigen, lerne deine Energie zu ändern und dein Leben wird automatisch anders sein.
Lebendiges Leben befindet sich im ständigem Wandel und Veränderungsprozess. Manchmal möchten wir aber diese Veränderungen nicht zulassen, weil den Weg zum – zwar faszinierenden jedoch oft ungewissen – Neuland scheinbar bedeuten würde, die Kom(m)fortzone zu verlassen und ist meistens (auch hier) mit Angst behaftet. Jedoch genau diese Überwindung ist oft der Weg, der zur weiteren Entfaltung unserer Potenziale notwendig ist und zur Empowerment weiterführt. Die Bereitschaft zur Veränderung und Change hält das Leben im Fluss in der Fülle und in der Leichtigkeit.
Wenn du dich angesprochen fühlst, komm gerne in mein kostenlose Facebook-Gruppe für Frauen oder Männer wie dich:
Reset your life
Oder wenn du mehr erfahren möchtest, buche ein kostenloses Kennenlernen-Gespräch mit mir.
Anne-Marie Seekings ist psychologische Beraterin und Transformationscoach. Sie selbst hat sich mit 48 Jahren völlig neu orientiert und hat Psychologie studiert. Seit 5 Jahren arbeitet sie in eigener Praxis mit dem Namen Reset your life.
www.praxis-reset-your-life.de